TÜV, DMSB oder beides?

Eine grundsätzliche Frage sollte ebenfalls vorab geklärt werden: Soll der Wagen mit Fahrzeugschein und TÜV-Segen ausgestattet sein, soll er einen DMSB-Wagenpass haben oder soll er beides besitzen bzw. keines von beiden brauchen!

Weil die wenigsten Motorsport-Neulinge gleich einen Autotransport-Anhänger ihr Eigen nennen, kommt man i.d.R. nicht umhin, den Wagen für den öffentlichen Strassenverkehr zuzulassen; sprich: Anmeldung des Autos zum normalen Strassenverkehr und damit alle 2 Jahre zur TÜV-Vorführung zu müssen! Dabei muss dann leider auch darauf geachtet werden, dass der Wagen, solange er im Strassenverkehr bewegt wird, keine Umbauten besitzen darf, die der TÜV nicht abgesegnet und eingetragen hat (oder man hofft, nicht erwischt zu werden... aber das muss jeder selbst verantworten)!

Eine gute Alternative sind natürlich die sog. "roten Nummern". Wenn man also die Möglichkeit hat, an solche Nummern bei Bedarf heranzukommen, spart man viel Geld und Nerven!
Eine weitere legale Option für Jedermann sind die sog. Kurzzeit-/Überführungskennzeichen. Die Schilder mit dem gelben Streifen sind für etwa 120 EUR (zzgl. ca. 15 EUR für die Schilderanfertigung) zu bekommen und gelten dann für 5 Tage ohne den Bedarf einer TÜV-Vorführung.
Mit roten und gelben Nummern darf man NICHT bei den Touristenfahrten auf der Nordschleife fahren!

Ein DMSB-Wagenpass ist eine Art "Fahrzeugschein für Rennautos". Um solch eine Pass zu bekommen, muss der Wagen den aktuellen Bestimmungen des DMSB entsprechen. Hierzu gehört ein speziell ausgeführter Sicherheitskäfig, ein aktueller Vollschalensitz mit 6-Punkt-Gurt, Stromkreisunterbrecher innen und aussen, u.v.m.
Ein Auto im Rahmen der DMSB-Bestimmungen aufzubauen ist also schon ein gutes Stück teurer und aufwendiger, als ein ähnlich sicheres Auto ohne DMSB-Segen!
Falls man aber bestimmte Rennserien fahren will (GTP, Langstrecke, ...) die ein Auto nach DMSB Regeln aufgebaut vorschreiben, kommt man nicht umhin, einen Wagenpass zu beantragen und sollte das Auto von Anfang an nach den aktuellen Reglements und Sicherheitsbestimmungen des DMSB und der avisierten Rennserie aufbauen!

Wer zunächst mit schmalem Budget ausgestattet und nur an Touristenfahrten, Gleichmässigkeitsprüfungen, Slaloms und Fahrerlehrgängen teilnehmen will, braucht hier aber keine Rücksicht zu nehmen und sollte lieber einen "TÜV-kompatiblen" Umbau anpeilen.

Weiterführende Links: DMSB